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Πέμπτη 9 Ιανουαρίου 2014

Warum 50 gefundene Euro nur 44 Euro wert sind


Die ehrliche Finderin Eva Ebel mit einem 50-Euro-Schein. Gegen eine vom Fundbüro erhobene Gebühr wehrt sie sich mit einer Eingabe beim Eingabenausschuss der Bürgerschaft: „Nicht wegen der sechs Euro. Es geht mir ums Prinzip,“ sagt sie
Foto: Hamburger Abendblatt / Andreas LaibleDie ehrliche Finderin Eva Ebel mit einem 50-Euro-Schein. Gegen eine vom Fundbüro erhobene Gebühr wehrt sie sich mit einer Eingabe beim Eingabenausschuss der Bürgerschaft: "Nicht wegen der sechs Euro. Es geht mir ums Prinzip," sagt sie

Finderlohn scheint auch nicht mehr das zu sein, was er einmal war. Diese Erfahrung musste Eva Ebel jedenfalls machen. Und sie hörte bei ihrer Telefonrecherche die schönsten Geschichten. Auch diese hier.
Ein Hamburger Beamter erzählte ihr, wie er als Achtjähriger mal 50 Mark auf der Straße gefunden und das Geld zur Polizei gebracht habe. Dann sollte er ein halbes Jahr warten, ob sich der Besitzer meldet. Vermisse niemand den Schein, könne er wiederkommen und das Geld behalten. Gesagt, getan. Nach sechs Monaten spazierte er mit seinem Vater in die Wache und konnte die 50 Mark in Empfang nehmen. So einfach war das damals.
Auch Eva Ebel, 79, aus Bramfeld hat Geld gefunden und es zur Polizei gebracht. Allerdings im Jahr 2013. Und das macht die Sache kompliziert. Denn aus 50 Euro wurden in sechs Monaten 44 Euro. Und das ging so.
Es war ein Tag im Juni. "Ich war gerade auf dem Weg zur Fußpflege, als ich den Schein auf der Bramfelder Chaussee entdeckte", sagt sie. Als gehbehinderte Frau schaue sie vielleicht etwas intensiver auf den Boden. "Jedenfalls habe ich das Geld auf der Straße gefunden und zur Polizei in Bramfeld gebracht."
Während der halbstündigen Aufnahme des Falls sei ihr gesagt worden, dass sie vollkommen richtig gehandelt, sich also nicht der Fundunterschlagung schuldig gemacht habe. Wenn sich der rechtmäßige Besitzer binnen der nächsten sechs Monate nicht melde, stehe ihr das Geld zu. Eigentlich alles wie damals.

Die Verwahrgebühr ist schuld

Die ehemalige Vorstandssekretärin nahm es genau und machte sich eine Notiz in ihrem Kalender. "Ich verstehe es ziemlich gut, Termine nachzuhalten", sagt sie. Eine Spätfolge ihres Berufs. Anfang Dezember rief sie bei der Polizei an, um zu erfahren, was aus dem 50-Euro-Schein geworden sei. "Und da bin ich das erste Mal aus allen Wolken gefallen", sagt sie.
Die gute Nachricht war: Ein Besitzer habe sich nicht gemeldet. Die schlechte: Die 50 Euro befänden sich inzwischen in Bahrenfeld, im zentralen Fundbüro der Stadt. "Sechs Euro hin und zurück", sagt Ebel. Die Zeiten, in denen man den Fund im örtlichen Polizeirevier wieder abholen konnte, sind vorbei.
Nach zwei Busstationen, einer S-Bahn-Fahrt und wiederum zwei Busstationen sei man ihr im Fundbüro mit bürokratischer Herzlichkeit begegnet. "Ich sollte meine Fundunterlagen dalassen, bekam eine Wertkarte und sollte zu einem Automaten gehen, der die 50 Euro auszahlen würde." Doch zu ihrem Erstaunen spuckte der Automat nur 44 Euro aus. Eine Verwahrgebühr von sechs Euro behielt das Fundbüro gleich ein.
"Das finde ich empörend", sagt sie. Und zwar nicht, weil es ihr um die sechs Euro ginge, sondern weil sie die Bürokratie nicht verstehe. Der Staatsapparat zwinge eine Gehbehinderte einmal quer durch die Stadt, um ihr sechs Euro in Rechnung zu stellen. "Wie soll ich meine Enkel zu Ehrlichkeit erziehen, wenn das die Folge ist?"

Fall 715/13 - Bürokratie mit Bürokratie begegnen

Eva Ebel hat sich entschieden, der Bürokratie mit Bürokratie zu begegnen. Sie machte eine Eingabe beim Eingabenausschuss der Bürgerschaft. "Nicht wegen der sechs Euro. Es geht mir ums Prinzip." Nun wird ihr Fall offiziell mit der Nummer 715/13 behandelt und gegebenenfalls mit einer Empfehlung an den Senat weitergeleitet.
Allerdings könne sich das etwa ein halbes Jahr hinziehen. Also schrieb sie auch noch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), dessen Büro wiederum auf den Eingabenausschuss verwies. "Eigentlich möchte ich nur erreichen, dass solche Bagatellen weniger bürokratisch behandelt werden", sagt sie. "Oder eine Begründung, die nachvollziehbar ist."
Bis sie diese Erklärung hat, will sie Fundgeld jedenfalls nicht mehr bei der Polizei abgeben, sondern gleich spenden. "Dafür nehme ich es auch in Kauf, mich der Fundunterschlagung schuldig zu machen", sagt sie. "Bin ich eben mit 79 Jahren vorbestraft."

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